Zum dritten Mal besuchte kürzlich der große Chor des Schiller-Gymnasiums die Partnerschule in Givatajim in Israel. Es gab gemeinsame Proben und Konzerte sowie unvergessliche Erlebnisse bei den Ausflügen im Lande. Ein Erlebnisbericht.

Gemeinsames Einsingen im Konservatorium

Israelfahrt 2016

Endlich! Unsere heiß ersehnte Fahrt nach Israel ging am 1. Februar los. Während unsere Mitschüler sich noch im Tiefschlaf befanden, standen wir 51 Sängerinnen und Sänger des Schillerchors mit Herrn Oelbe, Herrn Schmelz und Frau Kling schon um 3:20 Uhr vor der Schule zur Abfahrt bereit. Im Bus nach Basel wurden die ersten Gesangsdarbietungen zu Ehren eines Geburtstagskindes laut. Der vierstündige Flug nach Tel Aviv verlief ohne Probleme und am frühen Nachmittag wurden wir in der Thelma-Yellin-Schule in Givatayim herzlich begrüßt. Die zweite Tageshälfte verbrachten wir in den Gastfamilien, am Abend trafen wir bei einem großartigen Konzert der Thelma-Yellin-Bigband im Theater der Stadt Givatayim wieder zusammen.
Am zweiten Tag sahen wir bei einer Stadtführung einiges von Tel Aviv – auch Strand und Hafen. Nachmittags hatten wir unsere erste Probe im Konservatorium, und auch den ersten Eindruck vom Thelma-Yellin-Chor und seinem professionellen Niveau. Unser Chor probte auch für sich, dabei begleitete uns Alona von der Partnerschule am Klavier.
Am dritten Tag machten wir einen Ausflug nach Cäsarea, einer der ältesten Hafenstädte der Welt. Es war wunderschön und ein gutes Gefühl vom regnerischen Deutschlands zum sonnigen, für uns sommerlichen Israel zu wechseln. Auf dem Weg besuchten wir in einem wunderschönen Park das Grab von Baron Rothschild, der enorm viel für den Aufbau des Landes getan hatte. Am Meer konnten wir dann die beeindruckenden Reste der römischen Stadt und der späteren Kreuzfahrersiedlung Cäsarea sehen.
Am Nachmittag bereiteten wir uns im Konservatorium auf das erste Konzert vor. Unser Auftritt mit den drei geistlichen Liedern von Felix Mendelssohn Bartholdy gelang sehr gut, inclusive dem von unserem Solisten Jonas Eckenfels gesungenen Bariton-Solo. Auch das mit unseren Gastgebern gemeinsam gesungene „Chishki Chizki“ war eindrucksvoll. Das Hauptwerk des Abends war dann „Dido und Aeneas“ von Henry Purcell, hier musizierten Solisten, Chor und Orchester der Thelma-Yellin-Schule einfach umwerfend. Ich wundere mich wirklich nicht, dass sie nach Los Angeles eingeladen wurden. Der Gesang der Israelis ist Weltklasse. Und das bewiesen sie auch in den anderen beiden Konzerten.
Zwischen diesen Konzerten hatten wir Freizeit mit den Familien, die von allen anders gestaltet wurden. Beliebte Zielen waren verschiedene Shoppingcenter, das eine oder andere Museum und natürlich das Meer von dem keiner genug bekommen konnte.
Am fünften Tag wurden wir zu einem „Jazz Marathon“ eingeladen, bei dem die Jazzmusiker der Thelma-Yellin-Schule in mehreren Klassenräumen zu hören waren. Viele unterschiedliche Bands und eine A-Cappella-Gruppe musizierten. Man ging von Zimmer zu Zimmer und war nie gelangweilt, weil es immer etwas Neues zu entdecken gab. Vier Stunden vergingen wie im Flug, und schon ging es für uns wieder an verschiedene Orte, die unsere Gastfamilien mit uns besuchen wollten. Alle Israelis waren sehr zuvorkommend und brachten uns überall hin, wo wir wollten. Einen großen Hype gab es um das Cafe „Max Brenner“, welches sehr berühmt und beliebt in Tel Aviv zu sein scheint. Es ist eine Art Schokostübchen mit ausgezeichneter Schokolade, aber auch sehr leckeren anderen Gerichten.
Das letzte Konzert fand am Abend des Sabbats statt, vorher hatten wir noch einen ganzen Tag mit unseren Familien. Es war eine schöne Zeit, die wir da verbrachten, und der Sturm, der an diesem Abend kam, konnte uns die Laune nicht verderben. Wir haben sogar noch mehr gelacht, als sonst. Was wahrscheinlich auch daran lag, dass wir uns alle angefreundet haben.
Sonntag, an dem wir eigentlich zum Toten Meer fahren wollten, war der siebte Tag. Wegen des schlechten Wetters ging es zum See Genesareth – in den Fußtapfen Jesu Christi; wir sahen eine Kirche über einer Stelle, an der Jesus anscheinend mit seinen Jüngern gegessen hat. Unser Mittagessen war in einem Kibbuz. Überall wurden wir von einem leichten Regen begleitet.
So schön es auch war, und so wenig wir uns von Israel trennen wollten, am Montag mussten wir Abschied nehmen. Es war eine tolle Erfahrung, die wir machen konnten. Wir trafen so freundliche Menschen, sahen ein hochinteressantes Land, hörten und machten so viel Musik. Diese Zeit bleibt unvergesslich!
Svetlana Rekun