Im Rahmen des zweiten KISS-Abends zeigten Schüler und Lehrer erneut ihr Können und vermittelten viel Spaß an der Schule

OFFENBURG. Anlässlich Schillers 258. Geburtstag fand am Freitag, den 10.11, die zweite KISS-Veranstaltung statt, im Rahmen derer Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer die Möglichkeit hatten, ihr Talent, Hobby oder Unterrichtsprojekt auf der Bühne zu präsentieren. Laut Hauptorganisator Konrad Reinbold, Lehrer am Schiller, solle die Veranstaltung die Identifikation mit dem Schiller-Gymnasium und den Spaß am Schulleben fördern. Die Oberstufenschülerinnen Lisa Langhammer und Hannah Blattner führten souverän durch die bunte Vielfalt an unterschiedlichen Programmpunkten. Mit zahlreichen Beiträgen aus den Bereichen Musik, Tanz, Theater, Kunst, Wissenschaft und Philosophie regten die Auftretenden das Publikum zum Nachdenken an und brachten es zum Lachen oder Staunen. Die Begeisterung des Publikums, die sich durch die ganze Veranstaltung zog, zeigte, dass die Intention der Organisatoren mehr als erreicht wurde.

Die bunte Dekoration, organisiert von der Siebtklässlerin Hannah Armbruster, stand im schönen Kontrast zur regnerisch-dunklen Herbststimmung. Die epische Lasershow zusammengestellt von den Zwölftklässlern Dominik Höfer, Jan Lipp und Simon Quirmbach eröffnete den Abend und zog dabei das Publikum in seinen Bann. Der neugegründete Lehrerinnenchor „Schiller Sisters“ unter der Leitung der Musiklehrerin Babara Lutz präsentierte daraufhin Schillers „Ode an die Freude“ und ließ damit auch dessen Geburtstag anklingen.

Merlin – the Visitor: English Theatre von der 6d Englisch bilingual

Im Anschluss bot der Sportkurs der elften Klasse von Andrea Hurst eine energierreiche Mischung aus Aerobic und Jazz dar, während die Achtklässlerinnen der Tanz-AG, angeleitet durch die angehenden Abiturientinnen Lisa Langhammer und Charlotte Gorissen, motiviert eine poppige MTV-Jazz-Choreografie aufführten. Die Elftklässlerin Emma Stacey tanzte sehr ausdrucksstark zu dem selbstkomponierten, melancholischen Lied ihrer Mitschülerin Emma Uryzaj, welche sie mit Gesang am Flügel begleitete.

Auch Theaterstücke wurden im Verlauf des KISS-Abends präsentiert, unter anderem das englische Theaterstück mit dem Namen „Merlins Return“ der bilingualen Klasse 6d von Natalie Wiegand, die mit ihrem selbstbewussten Umgang mit der englischen Sprache auch den Schulleiter Manfred Keller überraschten. Die Sechstklässler setzten ein Gespräch zwischen dem mittelalterlichen Merlin und Kindern aus der heutigen Zeit in Szene, in dessen Rahmen sie sich humorvoll über Fernsehen, Computer und anderes unterhielten.

Die Literatur- und Theater-Kurse der elften und zwölften Klasse gaben dem Publikum einen Einblick in ihre Unterrichtsprojekte. Die Zwölftklässler inszenierten einen Ausschnitt der Lektüre „Dantons Tod“,  während die Elftklässler zu Ehren Schillers Bruchstücke aus sechzehn Werken des Dramatikers und Lyrikers vortrugen.

Das selbstständig geschriebene und geprobte Theaterstück namens „Agenda 2017“ einiger Schülerinnen und Schüler der elften Klasse beschäftigte sich mit satirischer Gesellschaftskritik und einer dystopischen Leistungsgesellschaftsform, die mit überzeugender schauspielerischer Leistung in Szene gesetzt wurden. Nach dem „Wahlsieg des AfD-Kanzlers“ und dem „Bau einer Mauer entlang der deutschen Grenze“ manifestierte sich eine rein auf Leistung und Nationalgedanken beruhende Diktatur, aus der die Hauptperson auszubrechen versucht. Besonders über die absolute Selbstständigkeit der Darsteller freuten sich Konrad Reinbold und Manfred Keller.

Philosophische und tiefgründige Gedanken wurden auch von zwei Elftklässlerinnen aufgegriffen, die zwei selbstverfasste Poetry Slams über die richtige Lebensweise und den Weltfrieden vortrugen. Dass Poetry Slam allerdings nicht unbedingt nur durch die Tiefgründigkeit charakterisiert wird, zeigte im Anschluss die Elftklässlerin Yara Broghammer, die souverän und humorvoll einen Text über ihren Toaster darbot.

Die Experimentier-AG brachte das Publikum mit verschiedenartigen Experimenten zum Staunen und aufgrund weniger Pannen auch zum Schmunzeln. Der naturwissenschaftliche Zweig am Schiller-Gymnasium wurde im Rahmen der KISS-Veranstaltung nur durch die Experimentier-AG repräsentiert – noch mehr Naturwissenschaftliches wäre – laut Konrad Reinbold – noch eine tolle Bereicherung.

In der zwanzigminütigen Pause hatten die Besucher die Möglichkeit, sowohl die ausgestellten Bilder des Kunst-Kurses der zwölften Klasse zum Thema „Surreales Stillleben“ und „Mutationen“, als auch die Portrait-Fotos der Zehntklässlerinnen Laura Brandstetter und Yvonne Burth zu betrachten. Das Verpflegungsangebot, organisiert durch die Schüler einer elften Klasse, wurde in dieser Zeit dankbar genutzt.

Nach der Pause begeisterte Linus Adam, der erst seit einem Jahr Gitarre spielt, seine Zuhörer mit seiner souveränen, humorvollen und beruhigenden Performance mit Gesang. Neben dem bekannten Song „Wish you were here“ von Pink Floyd spielte er auch ein selbstkomponiertes, einfühlsames Lied. Auch Anton Hillenbrand gab eine humorvolle Darbietung zum besten. Mit seinen Kartentricks, die er sich selbst beigebracht hat, und lustigen Kommentaren brachte er die Zuschauer zum Staunen und Lachen.

Gestaunt wurde auch als zwei Schüler ihr Geschick und ihre Schnelligkeit beim Lösen von vier Zauberwürfeln bewiesen. Innerhalb kürzester Zeit lösten die beiden je zwei „Rubiks-Würfel“, was das Publikum mit lautem Applaus verfolgte.

Das Publikum, das teils sogar stand, um der Veranstaltung beizuwohnen, genoss den Abend sichtlich. Auch die Organisatoren sind zufrieden mit dem Ergebnis. In Zukunft werde es laut Konrad Reinbold regelmäßig am Jahresanfang eine KISS-Veranstaltung geben. Manfred Keller bedankte sich herzlich bei den Mitwirkenden und sprach aus, was viele Schüler sich leise dachten, er sei selbst froh, am Schiller-Gymnasium Offenburg zu sein.

Johanna Thaens