Ein Abend mit Knalleffekt (und Pfefferminzgeschmack)

Junge Forscherinnen und Forscher präsentieren ein Kaleidoskop der Wissenschaftsgeschichte

Die Geschichte der Naturwissenschaften ist voller spannender Kapitel. Beim diesjährigen „PepperMINT-Abend“, der am 17. März bereits zum zweiten Male im Schillersaal stattfand, gestalteten die naturwissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaften des Schiller-Gymnasiums eine interessante und bisweilen spektakuläre Tour durch die Wissenschaftsgeschichte.

Den Auftakt des Abends gestalteten die Jongleure der Zirkus-AG (Leitung: Andreas Kleis), die gleichsam als Gaukler eines mittelalterlichen Jahrmarktes agierten und mit ihren schönen Wurfstafetten der Schwerkraft ein Schnippchen zu schlagen wussten. Die jungen und redselig auftretenden Mitglieder der Experimentier-AG schlüpften gleich im Anschluss in die Rolle versuchsfreudiger Alchemisten, die auf Basis magischer Flüssigkeiten Bier zu brauen sowie Wein zu keltern vermochten und darüber hinaus Centstücke zu „Gold“ verwandelten.

Den roten Faden des Abends bildeten Schülervorträge zu wichtigen Eckpunkten der Wissenschaftsgeschichte, welche anhand von Nikolaus Kopernikus, Luigi Galvani und James Watt exempelhaft vermittelt wurde. Vor diesem Hintergrund nahmen kleine und große Versuche der Mitglieder der Experimentier-AG (Leitung: Markus Meyer-Rettberg und Andreas Müller) den Großteil des Abends in Anspruch. Das Publikum war fasziniert, welche Wirkung etwa eine Teslaspule zu entfalten vermochte. So gelang es Vincent Wilke und Marvin Graß hochfrequente Strahlungsenergie zu erzeugen, die sogar Laserschwerter zum Leuchten brachte; nicht nur für Star-Wars-Fans ein Augenschmaus.

Schwer zu erkennende Details der einzelnen Experimente wurden effektvoll mit einer Live-Kamera eingefangen und visualisiert. Diese wurde – wie viele Teile des technischen Equipments – freundlicherweise von der Hochschule Offenburg als Leihgabe zur Verfügung gestellt.

Die Schüler des Informatikkurses (Leitung : Marek Czernohous) wussten mit einem selbst konstruierten Glockenspiel zu begeistern. Das Glockenspiel, welches von einem von Maja Cicvara und Jan Lipp programmierten Mikrocontroller angetrieben wurde, setzte die Suite No.1 von Johann Sebastian Bach virtuos um.

Mit Klara Knittel schickte die Mathe-Fachschaft eine Schülerin auf die Bühne, die anlässlich des weltweiten  »Pi-Gedenktages » die Kreiszahl bis auf die hundertste Stelle nach dem Komma auswendig zu rezitieren verstand; eine formidable Gedächtnisleistung!

Der angehende Abiturient Max Mandel gab an diesem Abend einen Conférencier, der sachverständig und unterhaltsam durch den Abend zu führen vermochte und etwaige unvorhergesehene Vorkommnisse souverän wegmoderierte. Als langjähriges Mitglied der Experimentier-AG legte er bei vielen Versuchen häufig selbst mit Hand an. Ihm zur Seite stand stets Nikolai Jäger, der in Zusammenarbeit mit seinem Team die aufwändige technische Umsetzung des Abends ermöglichte. Diese zeigte sich insbesondere bei der Lasershow, die den Schillersaal in ein Meer von prächtigen Farben tauchte und zweifellos den visuellen Höhepunkt der Veranstaltung markierte.

Nach unterhaltsamen und kurzweiligen zwei Stunden wurde der MINT-Abend,  selbstverständlich unter Vorkehrung aller erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen, im wahrsten Sinne des Wortes durch einen lauten Knalleffekt beschlossen. Passend zum lautstarken Finale, bedankte sich das Publikum mit donnerndem Applaus bei den Beteiligten der Show und bei der Organisatorin Elvira Mechling. Letztere hatte das Publikum freundlicherweise mit Pfefferminzbonbons empfangen und im Hintergrund die Strippen gezogen. (Christoph Keppler)