Musik, Farbenspiele und viele weitere Programmpunkte

Viel gelacht wurde bei der Veranstaltung »Kiss« im Schillersaal. Schüler und Lehrer des Schiller-Gymnasiums hatten ein buntes Programm auf die Beine gestellt.

Ein Selfie mit allen Mitwirkenden (Foto: W. Reinbold)

Jedes Jahr im November erweist die Schulgemeinde des Schiller-Gymnasiums ihrem Namenspatron eine besondere Ehre. Schüler und Lehrer stellen einen Abend auf die Beine, der nunmehr im dritten Jahr nach seiner Premiere einen geradezu identitätsstiftenden Charakter für die Schule entwickelt hat. Die Bezeichnung »Kiss« (Kultur im Schillersaal) hat sich zu einer Marke entwickelt, teilt das Schiller-Gymnasium mit.

Die »Schiller-Sisters« (ein unter der Leitung von Barabara Lutz stehender weiblicher Ableger des Lehrerchors » Faule Säcke«) intonierten zunächst das Einschlafliedchen »La-le-lu«. Mit dem vielfach adaptieren Titel »Sunny« verabschiedeten sich die gut eingestimmten Sängerinnen.

Auf den Hund gekommen war indessen die Theater-AG Verena Hubers. Ausgehend vom Bonmot Loriots, dass ein Leben ohne Mops möglich, aber sinnlos sei, präsentierten die Jungschauspieler gewitzte Adaptionen bekannter Mops-Gedichte im Umkreis von James Krüss, Ernst Jandl und Hoffmann von Fallersleben.

Von den Gedichten zur Ballade entführten Julia Kirn (Gesang) und Pascal Allemann (Flügel) das andächtig lauschende Publikum. Die einfühlsam vorgetragenen Coversongs  wie »People help People« ( Birdy)  oder »Clown« (Emeli Sandé) zeigten, dass Popmusik ohne Vocoderbearbeitung am besten funktioniert.

Die Mädchen und Jungen der Experimentier-AG unter der Mithilfe der Lehrer Markus Meyer-Rettberg, Daniel Jenkner und Annette Schmidt zeigten Kostproben spektakulärer  Experimentierkunst, in denen die Elemente Feuer und Wasser publikumswirksam zum Einsatz kamen.

Dramaturgisch geschickt eingefädelt, dienten die Bühnenexperimente vor allem dazu, die neuen Schiller-Farben der aktuellen Schulkleidungskollektion einzuführen. In geradezu komödiantischer Manier sorgten die Schüler mit ihren farblösenden Spielereien für zahlreiche Lacher in den Stuhlreihen. Man einigte sich schließlich auf das warme und relativ fleckenresistente bordeauxrot.

Ausgehend davon strebte der Abend einem weiteren Höhepunkt zu. Zahlreiche talentierte Mannequins aus den Reihen der Schüler-und Lehrerschaft zelebrierten die neuen Kleiderfarben mit großem Tamtam. Als Überraschungsgast wurde der im Sommer verabschiedete und ins Schwabenland abgewanderte Tobias Rigsinger von dem »Kiss«-Cheforganisator Konrad Reinbold buchstäblich auf die Bühne gehievt.

Auch Nachdenkliches

Im Anschluss gestaltete sich der kurzweilige Abend höchst abwechslungsreich: so präsentierten Max Altmann mit seinem selbst verfassten Monolog mit dem Titel »Der Schrei« und im Weiteren Mara Betjemann mit ihrem Poetry-Slam-Beitrag zum Thema »Zeit«  eher Nachdenkliches, während die ästhetisch ansprechenden Tanzeinlagen von Ensembles der Unterstufe (angeleitet von Camie Schatz und Jessica Minakov) und der Oberstufe (Andrea Hurst) Unterhaltung boten. Die Oberstufen-Tanz-AG zeigte zur Musik von Agnes Obel einen Tüchertanz.

Mit eindringlichem Ausdruckstanz der moderneren Art wusste die angehende Abiturientin Emma Stacey, am Flügel begleitet von Emma Uryzaj, zu überzeugen.

Abgerundet wurde der Abend durch die Kartentricks Anton Hillenbrands. Der Zehntklässler verwandelte die Kartenblätter, begleitet von Justus Kretschmer am Flügel, in einer spielerischen Leichtigkeit, stets beobachtet von einer Handkamera des Technikteams um Maja Cicvara und Celina Paepke, das im Hintergrund die Bühnentechnik bestens in den Dienst der Sache zu stellen verstand.

Jess Mukeba und Mara Betjemann führten durch den Abend mit Charme, Eleganz und Witz, ohne, dass der Blick auf die Künstler dabei verstellt wurde.
Kilian Lenhard und Andreas Müller, unter dem Namen »Magister« auftretend, beschlossen den Abend mit hartem, rauen Rock und Trommelfeuerwerk. Schulleiter Manfred Keller sprach in seinen Dankesworten von einer »Schulgemeinschaft in ihrer reinsten Form«. Das Publikum wusste diesen Abend ebenfalls zu schätzen, wie die Beifallsbekundungen zeigten.

Christoph Keppler