Mit zunehmender Präsenz der neuen Medien in unserem Alltag stellt sich unweigerlich die Frage nach deren sinnvollen Nutzung. Am 10.12. informierte Frau Hoffmann vom Polizeipräsidium Offenburg über die rechtlichen Rahmenbedingungen. Sie ist seit 1 ½ Jahren für die Präventionsarbeit zuständig. Auch die fünften Klassen werden über Risiken im Umgang mit neuen Medien informiert.

Ein Schwerpunkt des Vortrages lag bei den Urheberrechten insbesondere von Bildern. Rechtlich lässt sich dieses Thema schnell auf einen Punkt bringen. Alles bedarf der Zustimmung der Betroffenen oder der gesetzlichen Vertreter. Dazu gehört das Fotografieren selbst, Speichern und Verbreiten. Diese klare Message ist offensichtlich bei nahezu allen Eltern angekommen. Der Umgang im Alltag ist allerding eine andere Sache. In der regen Diskussion wurde schnell klar, dass persönliche Bilder oft unbedacht verbreitet werden.

Auch bei den Kindern liegt der sorglose Umgang mit Bildern und Videos, allen Gefahren zum Trotz, voll im Trend. Obwohl die Fünftklässler häufig noch sehr kindlich verspielt wirken, klopft schon leise die Pubertät ans Kinderzimmer. Dabei ist das Verschicken von freizügigen Bildern im momentanen engen Freundeskreis besonders heikel, da die Bilder noch lange nach dem möglichen Zerbrechen der Freundschaft existieren.

Im zweiten Teil des Vortrages wurde Cybermobbing thematisiert. Natürlich muss man sich bewusst machen, dass der Begriff „Mobbing“ inflationär gebraucht wird. Während soziale Netzwerke den Anschein erwecken, man könne völlig bezugslos mit anderen „befreundet“ sein, müssen die Kinder in der Wirklichkeit damit umgehen, dass Freundschaften auf Sympathien oder gemeinsamen Hobbies beruhen.

Im Falle von Cybermobbing muss man sich über die brutale Wirkung im Klaren sein. Die Akteure sind meist völlig enthemmt, weil die emotionale Rückmeldung der Opfer in der Regel ausbleibt. Eine entscheidende Ursache für Mobbing ist, dass die Opfer ganz allein sind. Diese Tatsache lässt den „Zuschauern“ eine große Verantwortung zukommen. Die meisten Mobbingopfer bleiben aufgrund ihrer Schamgefühle bei den Eltern (zu 50%) und Lehrkräften (zu 70%) unerkannt.

Der sehr gut besuchte Elternabend am 10.12. zeigte, dass die sinnvolle Nutzung der neuen Medien ein Dauerbrenner in vielen Familien ist. Häufig fällt es Eltern sehr schwer, klare Regeln aufzustellen, um die Risiken der medialen Welt zu minimieren.

Für interessierte Eltern, die die Infos des Elternabends nochmals nachlesen möchten oder verhindert waren, gibt es die Präsentation als Download.