Präambel: Die Schiller in Space-AG fliegt jährlich selbst entwickelte Versuche an Wetterballons in die Stratosphäre. Der folgende Bericht beschreibt unsere letzte Exkursion an unseren Versuchsort, der Wehrtechnischen Dienstelle 91, in Meppen.

Das SiS-Team: Jürgen Vörg, Jonas Teufel, Niklas Oesterle, Jan Lipp, Jakob Ellensohn, Nicola Jäger, Vincent Wilke, Franziska Wolf, Marina Krauß, Amelie Schunk, Maximilian Mandel und Marek Czernohous

Das SiS-Team: Jürgen Vörg, Jonas Teufel, Niklas Oesterle, Jan Lipp, Jakob Ellensohn, Nicola Jäger, Vincent Wilke, Franziska Wolf, Marina Krauß, Amelie Schunk, Maximilian Mandel und Marek Czernohous

1. Tag, 22. 07. 2015

Morgens um 8:00 Uhr haben wir uns in der Tiefgarage des Schiller-Gymnasiums getroffen, uns auf zwei VW Busse aufgeteilt und sind los gefahren. Nach ungefähr sechseinhalb Stunden sind wir in Meppen an unserem Quartier angekommen, welches allerdings noch verschlossen war, weshalb wir uns dann in drei Gruppen aufgeteilt haben.

ankunft in meppen

Die einen mussten noch SD-Karten in der Stadt kaufen, die anderen fuhren zur WTD-91 (Wehrtechnische Dienststelle 91 der Bundeswehr in Meppen) und holten die Passierscheine bei der Wache und der Rest vergnügte sich mit Fußball auf dem Sportplatz der Union Meppen. Als wir unsere Wohnungen dann beziehen konnten, wurde gleich die Arbeit aufgeteilt. Der Großteil unserer Gruppe machte sich an das Fertigstellen der am nächsten Tag benötigten Gas-Messbox, der Rest machte sich an das Kochen von Spaghetti mit verschiedenen Soßen für zwölf Personen.

Nach dem Essen ging die Arbeit an der Gas-Messbox weiter bis weit nach Mitternacht, um sicher zu gehen, dass sie am nächsten Tag voll funktionsfähig sein würde.

nächtliche arbeit an der gas-messbox
2. Tag, 23. 07. 2015

Nach wenig Schlaf und einem kurzen Frühstück vor der Bäckerei machten wir uns um 7:00 Uhr auf den Weg zur WTD-91. Dort wurden wir schon erwartet und die letzten Vorbereitungen wurden getroffen. Um 8:45 Uhr war es dann so weit und unsere Box flog mithilfe des Heliumballons in Richtung Stratosphäre.

Ballon bei Start mit Antennenanlage im Hintergrund
Die Wetterstation konnte uns schon eine erste Prognose zur Flugrichtung und Distanz angeben und so haben wir uns gleich mit den Autos in die ungefähre Richtung begeben.

Um 10:45 Uhr waren wir in dem Bereich angekommen in dem die Box theoretisch landen sollte. Sie fiel aber in einer so ungünstigen Lage, dass sie mit uns kommunizieren, aber ihre Koordinaten nicht senden konnte. Erst als ein Hobby-Radiosonden-Jäger unsere Box ortete, fand und aufrecht hinstellte, empfingen wir die GPS-Koordinaten. Allerdings veränderte sich die Position ständig, da der Sonden-Jäger die Box in sein Auto eingeladen und mitgenommen hatte. Der Finder hatte kein Handy dabei und konnte uns deshalb auch nicht anrufen. So begann eine Verfolgungsjagd, die mehrere Stunden dauerte. Immer wenn uns die Box neue Koordinaten sendete, hatten wir einen neuen Anhaltspunkt den wir ansteuerten. In den Autos wurde gerätselt, wer derjenige wohl sein würde, da er eine so komische Strecke über’s Land fuhr. Schließlich, so gegen 20:00 Uhr, nach dem wir alle schon 14 Stunden auf den Beinen waren, blieb die Position der Messbox in Nienburg konstant, sodass wir den „Täter“ finden konnten.

Radiosondenjäger Günther Hirsch


Der pensionierte Nachrichtentechniker erzählte uns, dass er sich öfters aufmache um die Sonden zu suchen, die 3mal morgens von der Wetterstation gestartet werden. Unser Flug hatte deswegen sein Interesse geweckt, weil sie so lange sendete und somit sehr hoch fliegen müsse -es waren 29.901m-.

Nachdem wir unsere Box dann wieder hatten, traten wir die Fahrt zurück nach Meppen an. Um 22:35 Uhr hielten wir noch an einer Pizzeria an, die extra für uns noch frische Pizzen machte. Um 22:50 Uhr sind wir dann endlich wieder an unserer Unterkunft angekommen. Nach dem Essen der Pizzen wurde dann noch die Box für den nächsten Tag vorbereitet.

Die meisten von uns gingen jedoch relativ schnell ins Bett. Nur Jonas und Nicola arbeiteten noch lange an der Box, Jonas war sogar noch die ganze Nacht beim Systemcheck unserer selbst entwickelten Aerosol-Mess-Box.

 

Die Aerosol-Messbox

3. Tag, 24. 07. 2015

Am nächsten Tag fehlte allen natürlich Schlaf, trotzdem war die Stimmung super als wir wieder an der WTD-91 eintrafen. Dort ging es ähnlich ab wie am Vortag. Es wurden die Systeme aktiviert, die Messbox versiegelt und dann hob die Box wieder pünktlich um 8:45 Uhr ab und wir fuhren zum vermuteten Landeplatz. An diesem Tag flog die Box die weiteste Distanz. Über 200 km bis ins „Alte Land“ der Elbe bei Wischhafen hat sie zurückgelegt. Wir konnten sie aber schon erheblich früher auffinden, als am Tag zuvor. Sie lag aufrecht inmitten einer Obstplantage beim Ferienort Osten und sendete uns ihre Koordinaten.

Bergung der Messbox im alten Land

Zurück in Meppen waren wir dann schon gegen 17:30 Uhr. Nachdem wir uns die ersten Filmsequenzen angeschaut und den Großteil unseres Gepäcks zusammen gepackt hatten, sind wir in das Restaurant unter unseren Wohnungen gegangen und haben unsere erfolgreichen Flüge gefeiert.

Vincent und Jan testen den Laser

4. Tag, 25. 07. 2015

Am letzten Tag sind wir zwei Stunden später aufgestanden als sonst, haben unsere Sachen zusammen gepackt und uns wieder auf den Heimweg begeben. Nach einer entspannten Fahrt, zwei tollen Flügen und wissenschaftlich geprägten, in entspannter Atmosphäre abgelaufenen SiS-Tagen, waren wir dann wieder in Offenburg angelangt.

Jetzt müssen noch die über 300.000 erfassten Messdaten und über 9 Stunden Video-Aufzeichnungen ausgewertet werden.

Marina Krauß und Amelie Schunk