Am Samstagabend sorgte die Freiburger A cappella-Band Unduzo, formiert aus den Musiker*innen Sinnika Kimmich, Patrick Heil, Julian Knörzer, Cornelius Mack und Max Seewald (Vertretung für den beruflich verhinderten Richard Leisegang), zusammen mit dem Projektchor des Schiller-Gymnasiums Offenburg unter der Gesamtleitung von Teresa Grebenstein und der Mitarbeit von Johanna Schneider in der Reithalle für ein musikalisches Highlight vor ausverkauftem Haus.   

Alles nur vom Feinsten

Für die Schülerinnen und Schüler des Projektchors des Schiller-Gymnasiums war ein dreitägiger Workshop „StimmKulTour“ mit Stimmtraining, Beatboxing, Songwriting und herausfordernden Chorproben vorausgegangen, im Rahmen dessen Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe einen Song schreiben und komponieren durften, der dann von Unduzo (Cornelius Mack) arrangiert wurde. Dieser wurde neben dem regulären Programm der Band auf die Bühne gebracht. Zudem ergänzten die Schülerinnen und Schüler bei ausgewählten Unduzo-Songs (Astronaut, Jede Stimme zählt, Woher wir auch kommen) als Hintergrundchor den Auftritt.

Nachdem die Band mit ihrem mitreißenden Begrüßungs-Song „Hallo Hallo“ gestartet war, wurde es gleich ernst, denn dem Publikum wurde bei einem musikalischen „Einbürgerungstest“ humorvoll seine Wissenslücken in den Bereichen deutscher Kultur, Geschichte und Politik bewusst gemacht.

Dafür durfte man sich im Anschluss bei dem Titel „In der Ruhe liegt die Kraft“ entspannen, um für ein weiteres Highlight, das sogenannte „Bufftschik-Lament“ bereit zu sein, welches vom nicht immer einfachen Leben eines Beatboxers erzählt. Hierbei gab Bariton und Beatboxer Julian Knörzer eine eindrucksvolle Kostprobe seines Könnens.

Es folgte nun der gespannt erwartete Auftritt des Chors. Dieser sorgte zunächst in dem Stück „Woher wir auch kommen“ für einen melodischen Klangteppich, um dann in „Astronaut“ zusammen mit der Band von den Gedanken zu erzählen, die entstehen, wenn man aus dem Weltraum auf die Erde blickt. Höhepunkt der von Unduzo und Chor gemeinsam gesungenen Stücke bildete die Uraufführung des Schüler-Songs „Alles vom Feinsten“, den der Chor mit den Tenören Patrick Heil und Cornelius Mack selbst komponiert und getextet hatte. Dieser handelt von dem sorglosen Konsum unserer Gesellschaft und erinnert daran, dass es heutzutage nicht mehr selbstverständlich sein kann, „Alles vom Feinsten“ zu bekommen: „Hey, wir wollen euch nicht störn‘. Könnt ihr unsere Message hörn? Nehmt die Sonnenbrillen ab! Die Zeit wird langsam richtig knapp.“

Nach der Pause ging es rasant mit den Unduzo-Klassikern „Left-Right-Down“, „Ich glaub“ und „Kinder der 90er“ weiter, bevor das Publikum zu einem imposanten Medley Neuer-Deutscher-Welle-Songs mitgröhlen durfte.

Zum Abschluss des Hauptprogramms erzählte der ironisch-humorvolle Titel „Monika“ von der beginnenden Liebesgeschichte zwischen einem Mann und einer Frau, die schon mit der selbstbewussten sächsischen Begrüßung der Frau endet.

Für die vom Publikum lautstark eingeforderte Zugabe kam der Projektchor abschießend ein weiteres Mal auf die Bühne und die Band sang den sowohl ernsten als auch hoffungsvollen Song „Jede Stimme zählt“, wobei der Chor im Hintergrund eine „Ode an die Freude“-Adaptation sang. Als krönender Abschluss durfte der Chor zusammen mit Unduzo spontan ein zweites Mal den Song „Alles vom Feinsten“ singen und das Publikum so in tosenden Applaus versetzen. Der Chor hatte an diesem Abend sichtlich großen Spaß dabei, die Songs auf die Bühne zubringen und die fünf Sänger:innen von Unduzo bewiesen abermals große Kreativität und Talent!

Greta und Anke Lehmann

Text: Greta und Anke Lehmann
Bilder: Andreas Heidecker
Musik: Schüler*innen des Schiller-Gymnasiums