Seit 1999 besteht der Austausch mit Olsztyn (Allenstein) in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Nach der erzwungenen Cornona-Pause konnte der Austausch 2024 endlich wieder aufgenommen werden. Die Teilnehmerin Greta Lehmann berichtet über den Besuch der polnischen Gastschüler in Offenburg (11. – 19. April 2024):
„Im Vergleich zu Frankreich- oder England-Austauschen ist ein Polen-Austausch, in unserem Fall nach Olsztyn, wahrscheinlich eher selten, was vielleicht auch daran liegt, dass viele Schülerinnen und Schüler wenig von diesem Austausch beziehungsweise der Kultur wissen. Weshalb es auch immer etwas im Vagen steht, ob der Austausch überhaupt stattfindet, aber dieses Jahr haben sich genug Schülerinnen und Schüler gefunden (alle aus der Klassenstufe 10), welche an dem Austausch interessiert waren. Also wurden am 11. April elf Polen von zehn Deutschen am Bahnhof erwartet.
Einerseits ist der Sinn eines Austausches, die Kultur und Sprache des Gegenüber kennenzulernen, allerdings konnte niemand von uns Polnisch, weshalb letzteres Vorhaben, bis auf zwei, drei Sätze, eine größere Herausforderung war. Deshalb musste man sich bei dem Thema Kommunikation auch auf die Deutsch- und Englischkenntnisse seines Austauschpartners verlassen, welche natürlich unterschiedlich ausfielen, weshalb die Verständigung bei manchen ganz gut lief, wobei es für andere etwas schwieriger war. Der Freitagmorgen wurde in der Schule verbracht, damit die Polen das Schiller kennenlernen. Nun wurde unsere Gastfreundschaft direkt auf die Probe gestellt, denn da die Polen an einem Donnerstag ankamen, stand auch direkt das Wochenende an. Während an Schultagen das Austauschprogramm einen großen Teil des Tages ausmacht, muss man an Sams- und Sonntagen eben selbst für ein interessantes Programm sorgen, was uns allen aber ganz gut gelang. Wobei wir zum Beispiel im Kletterpark und (typisch deutsch) wandern waren, was unseren Austauschpartnern sehr gut gefiel.
Am Montag ging das Programm aber dann direkt mit einem Besuch im Europapark los. Aufgeteilt in Gruppen hatten wir den ganzen Tag Zeit, Achterbahnen zu fahren. Dienstags ging es nach Frankreich. In Straßburg besichtigten wir das Europaparlament. Als es alle Schülerinnen und Schüler und Lehrer geschafft hatten durch die, wegen des einen oder anderen Zwischenfalls etwas nervenaufreibende, Sicherheitskontrolle zu kommen, wurde man von einem Audioguide durch einen Teil des Parlamentes geführt. Den Rest des Tages erkundeten wir die Stadt. Am Mittwoch besichtigten wir in Heidelberg das Schloss mitsamt dem Apothekenmuseum und dem größten Weinfass der Welt. Am letzten Tag stand Gengenbach auf dem Programm. Außerdem gab es noch die Möglichkeit, (positives) Feedback zu geben.
Freitag morgens warteten die Familien dann wieder am selben Gleis wie acht Tage zuvor auf den Zug, welcher die polnischen Jugendlichen wieder Richtung Berlin und von da nach Olsztyn bringen sollte. Am Ende eines Austauschs sind die Gefühle immer etwas gemischt, einerseits hat man sich an die Gesellschaft seines Austauschpartners gewöhnt und sie zu schätzen gelernt, andererseits ist man, ehrlicherweise, auch froh, seine Privatsphäre wieder zurückzuhaben. Was hierbei überwiegt, beruht natürlich auf den eigenen Erfahrungen, wie man den Austausch wahrgenommen hat.“
Ansprechpartner für den Olsztyn-Austausch ist Herr Kolinski (m.kolinski@schiller-offenburg.de).