Schillerwelt – Das war der Titel, mit dem wir als Band beim Songwettbewerb teilnahmen und gewannen. Wie es dazu kam, war eigentlich ziemlich unspektakulär. Ich hatte das Plakat im Bösendorfer-Saal entdeckt und meine Musiklehrerin gefragt, was es damit auf sich hat.

Da mir schon öfters Melodien im Kopf herumgegeistert waren, hatte ich Lust am Wettbewerb teilzunehmen. Das war der unproblematische Teil. Jetzt kam das, was ich mir in der Theorie leichter vorgestellt hatte, als es in der Praxis war. Nachdem ich mich entschlossen hatte, es zu versuchen, ging es an das Texten. Eine geplante Herangehensweise gab es nicht, die Ideen sprudelten einfach so, manchmal auch dann, wenn es eigentlich gar nicht passte. Die Grundidee kam mir, als ich in der Schule hörte, wie jemand schlecht gemacht wurde, weil er eine schlechte Note hatte. Text und Melodie waren schnell gefunden und damit auch zwei Klassenkameraden, Finn Fautz und Samuel Riebs, die mich mit Schlagzeug und Klavier unterstützen wollten. Leider passten Text und Melodie nicht überall zusammen. Das Herumprobieren mit Wörtern – ohne den Sinn des Textes zu verändern – hatte ich mir leichter vorgestellt, war aber nicht das größte Problem: Die Melodie in Noten umzusetzen, war richtig anstrengend – die Tonhöhen waren mit dem Klavier zwar leicht zu finden, die Tonlängen zu bestimmen sehr schwierig.

Umso lustiger war dann das gemeinsame Proben, bei dem meine Mitstreiter die Begleitung zu meiner Melodie erarbeiteten. Das hätte ich alleine nicht geschafft. Ganz besonders toll waren danach für uns alle, die Auftritte vor den Zuschauern, wobei es für uns als Band besonders anspornend war, dass so viele Mitschüler aus unserer Klasse 5a zum Anfeuern und Klatschen da waren. Wir würden jederzeit wieder mitmachen! Vielleicht schon im kommenden Jahr!
Lukas Kilb, 5a

Der Bildungsplan für das Musikprofil stellt einige interessante Aufgaben: „Die Schülerinnen und Schüler können im Klassenverband vokal und instrumental gemeinsam musizieren. Dabei erfinden sie auch einfache Rhythmen und Melodien“, oder „Sie übernehmen durch das gegenseitige Anleiten ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler Verantwortung für musikalische Vorhaben“. Genau das haben alle Schülerinnen und Schüler der achten und neunten Musikprofil-Klassen in diesem Schuljahr wieder getan, außerdem eine dreiköpfige Band der 5. Musikzugklasse. Die Aufgabe war, einen Schiller-Song zu texten, zu komponieren und aufzuführen, wobei mit „Schiller“ entweder unser Namenspatron oder unsere Schule gemeint sein konnte.

In den Klassen wurde über mehrere Wochen intensiv an diesem Projekt gearbeitet, viel Energie und Herzblut investiert, und am Ende von jeder Gruppe ein achtbares Ergebnis präsentiert – ohne Öffentlichkeit, vor einer dreiköpfigen Jury aus Schiller-Musiklehrern. Fünf preisgekrönte Bands haben sich schließlich auch der Schulöffentlichkeit vorstellen können; einmal in einer großen Pause und dann am Tag der offenen Tür. Einfache Mitschnitte sind auf der Homepage der Schule zu finden. Es ging nicht um eine Studioproduktion, sondern um das, was davor zu tun ist: Texten, komponieren, einstudieren. Wer weiß, was daraus noch werden kann…

Hier sind die Preisträger und jeweils ein kleiner Ausschnitt aus der Begründung der Jury:

  1. Preis: Auf ein neues Mal
    Tobias Gräbe, Philip Ott, Torben Hurst, Janny Timm, Jeremias Börsig, Sofia Weber, Viktoria Pudel, Helene Freist (9ab)
    „… super Song mit einem tollen Text, der eine gute Verbindung zum Schiller hat.“
  1. Preis: Schillerwelt
    Lukas Kilb, Samuel Riebs, Finn Fautz (5a)
    „… einfacher und eingängiger Song mit Hit-Potential!“
  2. Preis: Schiller ist mehr
    Leila Röderer, Alexandra Schlegel, Emma Glasemann, Lilly Möhle, Emily Danner (8a)
    „… cleverer und witziger Song über den Alltag am Schiller.“
  3. Preis: Schiller-lalala
    Sarah Goudjil, Yuna Jörger, Hanna Schöber, Emily Dörr (8a)
    „… rundum überzeugende Performance der hochmotivierten Band.“
  • Sonderpreis „Schule ohne Rassismus“: Das sollte niemals sein
    Lina Heilmann, Carlotta Niemeyer, Franziska Santl, Jamie Wagner, Laura Rill, Lisa Ruprecht (9ab)
    „…thematisiert das komplexe Thema Mobbing aus drei Perspektiven.“

Winfried Oelbe