Vango will Priester werden. Aber gerade als er vor Notre Dame de Paris auf dem Boden liegt, um die Weihe zu empfangen, gibt es Turbulenzen. Auf Vango wird geschossen, er kann fliehen, ein Mord soll ihm angelastet werden, die Polizei sucht ihn, er flieht weiter. Aber im Grunde war er schon fast sein ganzes Leben lang auf der Flucht, ohne zu wissen vor wem. Der Grund dafür bleibt ihm genauso rätselhaft wie seine Herkunft.

Leserinnen und Leser können Vango auf seiner Flucht begleiten, mit ihm über die Vergangenheit rätseln und ein geheimes Kloster besuchen, mit dem Zeppelin über die Alpen fliegen und nach England reisen, wo sie auf eine hübsche junge Frau treffen, die sich für Vangos Schicksal sehr interessiert und auch schon in Paris dabei war.

Obwohl die Haupthandlung in den Dreißiger Jahren angesiedelt ist und das nationalsozialistische Regime in Deutschland ebenso eine Rolle spielt wie die stalinistische Diktatur in der Sowjetunion, ist das Buch keineswegs trockener Geschichtsunterricht, sondern ein Krimi, der zwar als Jugendbuch erschienen, aber auch für Erwachsene durchaus lesbar ist, wozu die sehr gelungene Übersetzung aus dem französischen Original beiträgt.

Timothée de Fombelle, Vango – Zwischen Himmel und Erde, München (dtv) 2013, 427 S., 9,95 €.

Der zweite Band (Vango – Prinz ohne Königreich) ist bei Gerstenberg erschienen.

Tipp von: Birgit Seitz