Kernfach Geografie: Alpen-Exkursion 2015

Vom 24. bis 26. September bereiste der Geographiekurs die Walliser Alpen. Auf dem Programm standen glaziale Formen, Wassernutzung und Wirtschaft.

Alpenexkursion vom 24.09.- 26.09.2015

Die Erdkunde-Kurse vom Schiller-Gymnasium und der Heimschule Lender gemeinsam auf großer Fahrt.

Am Donnerstagmorgen trafen wir uns bereits um 6:45 Uhr am Schillergymnasium. Um 7:00 Uhr stiegen wir dann zu den schon im Bus sitzenden Schülern der Heimschule Lender ein. Nach einigen Zwischenhalten, bei Basel und am beeindruckenden Genfer See, erreichten wir die noch nicht bezugsfertige Jugendherberge an unserem Zielort in Sion.
Sion ist der Hauptort des Kantons Wallis und liegt inmitten des Rhônetals. Mehr über die Stadt und ihre Geschichte konnten wir in einer sich anschließenden Stadtführung erfahren. Leider erfuhren wir mehr über den Kirchenbau der Stadt als über geologische Themen. Im Anschluss stand noch eine Betriebsbesichtigung auf dem Programm. Die Firma „David“ produziert seit zehn Jahren in den Bergen von Sion edle Schokoladenprodukte. Die Roh-Schokolade für ihre Produkte wird ausschließlich aus der Schweiz bezogen. Wir kehrten erschöpft in die Jugendherberge zurück, wo wir gemeinsam zu Abend aßen. Der Abend stand uns zur freien Verfügung, sodass wir uns entschlossen, die Burg Tourbillon, die auf einem Hügel die Stadt überragt, zu erkunden.

Nachdem für viele eindeutig zu frühen Frühstück fuhren wir über eine Stunde in Richtung Süden über viele Serpentinen zur Staumauer „Grande Dixence“. Das dort aufgestaute Wasser dient zur Stromversorgung von über 400.000 Haushalten. An und um die Talsperre verbrachten wir einige Stunden, sodass wir das mächtige Bauwerk näher erkunden konnten. Das Einzugsgebiet des Stausees umfasst 420 km, das entspricht der sechsmaligen Fläche von Offenburg. Das Wasser wird über insgesamt 100km Stollen von 35 benachbarten Gletschern und 75 Wasserfassungen zum Stausee geführt. Die Mauer misst eine Gesamthöhe von 285m und ist an ihrem unteren Ende stolze 205m breit!
Anschließend machten wir uns auf den Weg zu einem weiteren Höhepunkt des Tages, den sogenannten Erdpyramiden. Diese gehen aus dem zusammengepressten Material einer Mittelmoräne hervor, die von zwei zusammenfließenden Gletschern geformt wurde. Dieses Gestein wurde nach Abschmelzen des Gletschers erodiert, sodass solche spektakulären Erdpyramiden entstehen konnten. Der letzte Programmpunkt war der Besuch des Lac Souterrain, ein unterirdischer See. Mit vielen neuen Eindrücken ging es zurück in die Jugendherberge.

Auch am letzten Tag starteten wir früh, denn unser heutiges Ziel war der Rhône-Gletscher. Dort besichtigten wir die in den Gletscher geschlagene Eisgrotte und konnten unser erlerntes Wissen über die Entstehung von Gletschern hautnah erleben. Es war beeindruckend und gleichzeitig schockierend, wie schnell der Gletscher sich in den letzten Jahren zurückgezogen hat. Danach schlängelte sich unser Bus die letzten Meter zum Furkapass hinauf. Ein letztes Mal hatten wir einen grandiosen Blick über die Walliser Berge. Unseren letzten Zwischenstopp machten wir in Andermatt. Von dort aus ging es mit vielen tollen Erfahrungen zurück in Richtung Heimat.

Unser Dank gilt den beiden Lehrerinnen Frau Hurst und Frau Jäger, die diese Exkursion geplant und organisiert haben. An dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an unseren Busfahrer Herrn Steimel, der uns nicht nur sicher über Stock und Stein brachte, sondern auch immer wieder interessante Informationen über Land und Leute erzählt hat.

Niklas Oesterle