Zehntklässler erleben hochkarätige Musiker

Vier Tage vor der großen Premiere von Giacomo Puccinis „Tosca“ im Festspielhaus Baden-Baden hatten 17 Schülerinnen und Schüler der Klasse 10a die Möglichkeit, die Generalprobe zu erleben.

Im Vorfeld wurde die italienische Oper im Unterricht behandelt, um die Klasse auf den Besuch vorzubereiten. Neben dem Inhalt kam natürlich auch das Hören und Analysieren von verschiedenen Motiven nicht zu kurz. Dass die dem Anlass entsprechend schick gekleideten Zehntklässler einen Zugang zu der Musik hatten, äußerte sich während der Aufführung immer wieder durch verständnisvolles Nicken, wenn beispielsweise ein behandeltes Motiv oder eine bekannte Arie erklang. Die Berliner Philharmoniker und ihr Dirigent Sir Simon Rattle trugen mit ihrer transparenten Interpretation dazu bei, auch verstecktere Motive, die das Folgende erahnen lassen, erfassen zu können.

Besonders eindrücklich war die Schlussszene des ersten Aktes, in der der Bösewicht Scarpia die Eifersucht bei Tosca schürt und anschließend sein durch und durch grausames Wesen offenbart, indem er sich im Vordergrund des Bühnengeschehens lautstark über seine bösen Absichten auslässt. Verstärkt wurde diese Szene durch den Auftritt des stimmgewaltigen Opernchores im Hintergrund. Das Fortefortissimo über Minuten hinweg ließ den Zuhörer die gewaltige Kraft erahnen, die Scarpia aufzubringen bereit ist, das Leben seiner Opfer zu zerstören.

Noch Tage nach dem Besuch klangen einzelne Passagen der Oper wie beispielsweise das berühmte „Vissi d’arte“, der Arie Toscas im zweiten Akt, bei einigen Opernbesuchern nach. Bei der Nachbesprechung wurden unter anderem die eigenen Erwartungen im Vorfeld mit der gemachten Erfahrung abgewogen.  Eine Schülerin hatte im Vorfeld Bedenken, ob die über zwei Stunden dauernde Oper nicht ermüdend wäre, was sich aber nach den ersten Minuten schnell geändert habe. Sie resümierte, ihr sei keine Sekunde langweilig gewesen und sie habe die Opernaufführung durchgehend spannend gefunden. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Schülerinnen und Schüler froh waren, eine Oper in diesem besonderen Rahmen erlebt zu haben. Und für viele war es auch der erste Besuch einer Oper und ein Erlebnis, was man durchaus wiederholen könne. Vielen Dank an das Festspielhaus Baden-Baden, das diesen Besuch möglich gemacht hat!

(Ingrid Heinrich)